Schicksalhaftes zum Jahresausklang

Montag, 28. Dezember 2015

Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei, die Playlists mit Wham! und Bing Crosby verschwinden endlich wieder in die hinterste Ecke der Festplatte. Zeit für unglasierte Musik!
Für den russischen Silvester-Filmklassiker Ironie des Schicksals (Ирония судьбы или С лёгким паром) vertonte Michail Tariverdiev (Микаэл Таривердиев) ein Gedicht von Vladimir Kirshon (Владимир Киршон): „Я спросил у ясеня“ (Ich hab' den Eschenbaum gefragt). Eingesungen hatte es Sergei Nikitin (Сергей Никитин).
Passend zum Filmtitel: Der stramme Stalinist Kirshon fiel 1938 dem Großen Terror zum Opfer. Nach fast 20 Jahren wurde er in der sogenannten Tauwetterphase rehabilitiert und gelangte noch einmal 20 Jahre später durch dieses kurze Gedicht erst zu größerer Bekanntheit in Russland. Seine eigentliche Arbeit als Dramaturg war nicht besonders hitverdächtig.

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