Neu im Trend: Alte Überlebensstrategien

Samstag, 20. Dezember 2014

Das Neujahrsfest steht vor der Tür und anschließend sage und schreibe 11 allgemeine Feiertage. Für viele Russen eine prima Gelegenheit zu verreisen, bevorzugt nach Europa. Die Flüge und Unterkünfte sind seit langem gebucht und bezahlt. Doch auch im Urlaub muss man hin und wieder etwas essen. Bei dem aktuellen Rubelkurs aber kann selbst ein Businesslunch in Mandy's Würstelbude direkt in den finanziellen Ruin führen. Zu anderen Jahreszeiten könnte man sich von Waldbeeren, Pilzen oder von den Äpfeln der Alleebäume ernähren. Aber was machen wir jetzt, im Winter?
Meine Idee, im Flugzeug die nicht benötigten Zucker- und Gewürztüten der Mitreisenden einzusammeln, fiel wegen Ineffizienz und einem sehr hohen Peinlichkeitsgrad durch. Aber ein Freund gab uns den entscheidenden Tipp: Konserven! Die Fleischkonserve (тушёнка, Tushonka) gehörte in der Sowjetunion zu den Grundnahrungsmitteln und erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Die Lebensretterin schlechthin ist jedoch die sogenannte Cgushonka (сгущёнка) – gesüßte Sahne. Bei 8% Fett- und über 40% Zuckergehalt liefert eine Dose Energie für zwei bis drei Tage. Dazu noch ein paar Teebeutel eingepackt und die Reise kann los gehen. Europa, wir kommen!
Update nach der Ankunft in Berlin: Wir danken Mia recht herzlich für das Überlassen von Knäckebrot, zweier Knoblauchzehen und löslichem Bohnenkaffee.

3 Kommentare:

  1. Bitte bitte, keine Ursache. Das hat euch doch glatt das Frühstück am nächsten morgen gerettet, nicht wahr? :)

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    1. Und nicht nur das: Den Knoblauch haben wir erst heute aufgelutscht.

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